„Mein Engagement lässt sich gut mit dem Beruf vereinbaren“
Manfred Zech, Altaubing, Jahrgang 1965
Manfred Zech ist Experte für Immobilienvermittlung mit einem eigenen Büro in Aubing. Er arbeitet selbstständig und kann seinen Alltag flexibel gestalten. Die kurzen Fahrten für die Aubinger Nachbarschaftshilfe kriegt er gut unter. Auch weil sich die Ehrenamtlichen nur mit so viel Zeit einbringen, wie sie entbehren können. Bei Manfred Zech sind es zwei Tage im Monat, an denen er Seniorinnen und Senioren fährt. Häufig von ihrer Wohnung zum Alten- und Service-Zentrum ASZ am Aubinger Wasserturm. Seit 2021 ist er dabei. „Man tut was für Aubing“, sagt er. „Es ist eine regional sehr begrenzte Dienstleistung, die Menschen hilft, die wenig mobil sind oder sich kein Taxi leisten können.“ Er würde sich wünschen, dass mehr Leute wie er sich engagieren. „Je mehr Fahrer wir sind, desto besser verteilen sich die Fahrten – und desto leichter lässt sich das Engagement in den eigenen Alltag integrieren.“
„Manche Fahrten sind für mich wie eine kleine Zeitreise“
Karin Wölbl, Lochhausen, Jahrgang 1961
Karin Wölbl ist in Lochhausen aufgewachsen. In ihrem Beruf als IT-Projektleiterin in einem großen Unternehmen ist sie viel herumgekommen. Mittlerweile ist sie zurück und lebt wieder hier – im ehemaligen Haus ihrer Eltern, in dem sie groß geworden ist. Rund 15 Stunden pro Monat. So viel Zeit wendet Karin Wölbl für ihr Engagement bei der Aubinger Nachbarschaftshilfe auf. Wenn die älteren Herrschaften zu ihr ins Auto steigen, dann freut sie sich vor allem über die Geschichten von früher. Da wird über die Dynastie Heitmeier in Lochhausen gesprochen. Oder über die Zeit, als am Westkreuz nicht viel mehr als nur ein Bauernhof war. „Meine Eltern kann ich nicht mehr fragen, wie es damals war“, sagt Karin Wölbl. „Aber meine Fahrgäste, die wissen vieles.“ Sie ist gut gebucht, denn es fehlt an freiwilligen Fahrern. „Jeder entscheidet für sich, wie er seine Zeit nutzt. Aber wenn es einem selbst gut geht, sollte man sich unbedingt ehrenamtlich einbringen.“
„Für mich ist es einfach, zu helfen – ich genieße das sehr“
Martin Kroiß, Westkreuz, Jahrgang 1950
Martin Kroiß fährt gerne Auto. Als IT-Berater mit eigenem Systemhaus hat er hunderttausende Kilometer auf der Straße zurückgelegt. Im Ruhestand begann er, Fahrzeuge für Firmen zu überführen – von modernen Hybrid-Fahrzeugen bis zum dicken V8. Heute fährt er für die Aubinger Nachbarschaftshilfe Seniorinnen und Senioren in Aubing und Lochhausen, manchmal auch in Pasing. Zum Arzt, zur Fußpflege oder zum Friseur. „Viele von ihnen tun sich schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, sagt Martin Kroiß. „Sie sind mit Gehhilfen, einem Rollator oder Krücken, unterwegs.“ Mit ihm als Fahrer ist es deutlich einfacher. Er holt seine Passagiere direkt an der Haustür ab. Einige von ihnen regelmäßig. Und das schon seit Beginn des Fahrdienstes 2018, von Anfang an. Sein Engagement macht Martin Kroiß Spaß: „Wie schnell kann man hilfsbedürftig werden. Es ist schön, etwas zurückzugeben, wenn es einem selbst gut geht.“
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